Wallfahrtskirche Fraukirch

Wallfahrtskirche Fraukirch

Wallfahrtskirche Fraukirch

Die, der Muttergottes geweihte, 3 km südöstlich von Thür gelegene Fraukirche, ist eine der ältesten Kirchen der Eifel. Der heutige Kirchenbau wurde auf den Fundamenten einer fränkischen Saalkirche aus dem 8. Jahrhundert errichtet. Bereits zu Beginn des 13. Jahrhunderts wurde der ursprüngliche Kirchenbau durch einen Neubau ersetzt, von dem heute noch das Mittelschiff und der Chor erhalten sind.

Wallfahrtskirche Fraukirch

Seit dem Mittelalter war die Fraukirche das Ziel vieler Wallfahrer. Am Rand der Wallfahrtswege nach Fraukirch zeugen u.a. die noch erhaltene Votiv-Kapelle aus dem Jahre 1605 westlich von Fraukirch oder das auch als "Golokreuz" bezeichnete Nischenmal auf halbem Prozessionsweg zwischen Thür und Mendig von dieser jahrhundertealten Wallfahrtstradition.

Wallfahrtskirche Fraukirch

Im Inneren der Kirche befindet sich ein Hochaltar mit einem Altartisch aus dem 13. Jahrhundert, über dem sich der Altaraufsatz aus Tuffstein von 1664 erhebt. Hier sind neben der Verkündigung Mariens auch die Hauptszenen der Genovevasage dargestellt.

Gottesmutter Maria

Nach der regionalen Genovevasage baute Pfalzgraf Siegfried, der in Mayen im 8. Jahrhundert residiert haben soll, die Kirche zum Dank für die Errettung seiner Frau Genoveva durch die Gottesmutter Maria. Das aus farbig gefasstem Tuff bestehende Altarbild aus dem Jahre 1667 zeigt in prächtiger, plastischer Darstellung in Form einer Bildergeschichte den Ablauf der Legende. In einer hinteren Ecke des Gebäudes steht aufrecht eine Grabplatte mit einer lebensgroßen Darstellung eines Ritters und seiner Frau, vermutlich Siegfried und Genoveva.

Ebenfalls in der Kirche befindet sich jetzt das Original des Golokreuzes, das früher auf der Straße von Thür nach Kruft auf der Anhöhe stand (heute steht hier eine Kopie), auf der - so die Sage - Golo gevierteilt worden sein soll. Der Bildstock aus Basalt besteht aus einem sechseckigen Fuß, einem Rundpfeiler, der vollständig mit einem Text aus gotischen Minuskeln überzogen ist und einer Bildnische mit einem Giebeldach.

Vom Mittelalter bis ins 18. Jahrhundert fanden in Fraukirch regionale Gerichtstage für die umliegenden Pellenzgemeinden statt.

Die Kirche wurde urkundlich zum ersten Mal im 13. Jahrhundert erwähnt. Bis 1764 war sie Eigenkirche des Bischofs von Trier und ging dann an die Abtei Maria Laach über.

1804 wurde die Hofanlage mit Kirche als säkularisierter Klosterbesitz versteigert, Käufer war der Koblenzer Notar Franz Burkhard. 1856 erwarb der Thürer Landwirt Johann Wilhelm Nell die Hofanlage mit Kirche.

Es ist heute im Privatbesitz der Familie Sesterhenn, den Nachfahren Nells.

„1906 erfolgte die Trennung von Hofgut und Kirche durch Schenkung der Kirche an die Kath. Pfarrgemeinde St. Johannes Ap. Thür“.



Die Unterhaltung der Fraukirch wird unterstützt durch:

Förderverein Marienbruderschaft Fraukirch
Dr. Wolfgang Zäck
Kehriger Straße 2A
56727 Mayen
Tel.: 02651 2530

Anfahrt / Adresse Wallfahrtskirche Fraukirch, 56743 Thür, Fraukircher Weg